Ausschreibung Runde 2 26.04.2023
Im März 2019 hat der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das Schwerpunktprogramm "Wirtszellaustritt intrazellulärer Pathogene" (SPP 2225) eingerichtet. Das Programm ist auf eine Laufzeit von sechs Jahren ausgelegt. Mit der vorliegenden Ausschreibung wird zur Einreichung von Anträgen für die zweite dreijährige Förderperiode aufgefordert.
Das SPP 2225 erforscht das Spektrum der Strategien, die von intrazellulär lebenden Krankheitserregern eingesetzt werden, um die umhüllende Wirtszelle zu verlassen. Der Austritt aus der Wirtszelle folgt einem aktiv orchestrierten Programm, das sich im Laufe der Koevolution von Wirt und Pathogen entwickelt hat und auf dem dynamischen Zusammenspiel von Wirts- und mikrobiellen Faktoren beruht. Unter den verschiedenen Gruppen intrazellulärer Pathogene haben sich mindestens drei unterschiedliche Wege des Wirtszellausgangs konvergent entwickelt: (1) die Einleitung des programmierten Zelltods, (2) die aktive lytische Zerstörung der Wirtszelle und (3) der membranabhängige Austritt ohne Wirtszelllyse. Ziel des SPP 2225 ist es, die molekularen Mechanismen zu entschlüsseln, die den Wirtszellaustritt des Pathogens auslösen, regulieren und synchronisieren, und die Verbindung zwischen Exit-Strategie und Pathogenese aufzudecken.
Das SPP 2225 konzentriert sich auf einzellige Krankheitserreger, die den Bakterien, Pilzen oder Parasiten angehören und eine Relevanz für die menschliche Gesundheit besitzen. Projekte, die für eine Förderung in Frage kommen, müssen mindestens einen der folgenden Aspekte berücksichtigen:
- die sequentiellen Schritte des Pathogen-spezifischen Wirtszellaustritts
- der Zusammenhang zwischen Austrittsweg und Wirtszelltyp
- die Signalwege, die den Wirtzellaustritt auslösen und vermitteln
- die wichtisten molekularen Mediatoren, Regulatoren und Effektoren des Wirtszellaustritts
Zu den technischen Instrumenten, mit denen diese Fragen angegangen werden sollen, gehören Kombinationen von High-End-Bildgebungsverfahren, globale Analysemethoden auf der Grundlage von Transkriptomik, Proteomik und Lipidomik sowie modernste Methoden der Genetik und Interaktomik.
Die folgenden Themen können nicht für eine Finanzierung im Rahmen des Programms in Betracht gezogen werden:
- Studien, die virale oder ausschließlich tiermedizinisch relevante Infektionsmodelle verwenden
- Studien, die ausschließlich auf deskriptiven Ansätzen ohne mechanistische Erkenntnisse beruhen
Die Aufforderung steht derzeitigen und potenziellen neuen Mitgliedern des SPP 2225 offen.
Die Anträge müssen in englischer Sprache verfasst sein und bis zum 26. April 2023 bei der DFG eingereicht werden. Bitte beachten Sie, dass Anträge nur über elan, das elektronische Antragsbearbeitungssystem der DFG, eingereicht werden können.
Antragstellerinnen und Antragsteller müssen in elan registriert sein, bevor sie einen Antrag bei der DFG einreichen können. Falls Sie sich noch nicht registriert haben, beachten Sie bitte, dass Sie dies bis zum 19. April 2023 tun müssen, um einen Antrag im Rahmen dieser Aufforderung einzureichen; später eingehende Anträge können nicht berücksichtigt werden. Sie erhalten in der Regel am nächsten Arbeitstag eine Bestätigung Ihrer Registrierung. Bitte beachten Sie, dass Sie sowohl bei der Registrierung als auch bei der Einreichung des Vorschlags aufgefordert werden, die entsprechende Aufforderung für das Prioritätsprogramm auszuwählen.
Wenn Sie einen Vorschlag für ein neues Projekt im Rahmen des bestehenden Schwerpunktprogramms einreichen möchten, gehen Sie bitte zu Vorschlagseinreichung - Neues Projekt - Schwerpunktprogramme und wählen Sie "SPP 2225" aus der aktuellen Liste der Aufforderungen. Frühere Antragsteller können einen Vorschlag für die Verlängerung eines bestehenden Projekts einreichen unter: Proposal Submission - Proposal Overview/Renewal Proposal.
Bitte lesen Sie bei der Ausarbeitung Ihres Vorschlags den Programmleitfaden (Formular 50.05, Abschnitt B) und beachten Sie die Anweisungen zur Erstellung des Vorschlags (Formular 54.01). Diese Formulare können entweder von unserer Website heruntergeladen oder über das elan-Portal abgerufen werden.
Die Vorschläge werden im Rahmen eines Begutachtungskolloquiums bewertet, das am 29. und 30. August 2023 in Aachen stattfindet. Alle Projektleiter werden eingeladen, ihre Vorschläge in kurzen Vorträgen vorzustellen und mit dem internationalen Gutachtergremium zu diskutieren.
Bewerbern wird empfohlen, sich vor der Einreichung mit der Programmkoordinatorin (Professorin Dr. Gabriele Pradel) in Verbindung zu setzen, um festzustellen, ob ihr Vorschlag in den wissenschaftlichen Rahmen des Programms passt.